28. September 2022, 18.00 Uhr Stadtgalerie Salzburg Museumspavillon
Buchpräsentationen anlässlichder der Einzelausstellung „Taubenträume“ von Monika Pichler. Tauben, Tod und Träume – dieser Titel zeigt die wesentlichen Themen von Monika Pichlers Kunst an: Tauben bedeuten ihr Freiheit, Liebe, Frieden, der Tod die Unbegreiflichkeit schlechthin, der sich manchmal mit Träumen sogar besiegen lässt. In längeren Parisaufenthalten erschließt sich die Künstlerin das Prinzip der Montage, das sie fortan nicht nur formal ästhetisch, sondern auch inhaltlich einsetzt. Sie kombiniert Ferne mit allernächster Nähe, den Verlusti hrer Tochter mit der Wüste, häusliche Gemütlichkeit mit dem Krieg usf. In einem einzigen Bild reist man in unterschiedlichste Weltgegenden; die Künstlerin schafft so eine globale Geografie und demaskiert nebenbei die scheinbare Objektivität von Reportagen. Der „Stoff“ ihrer Arbeiten ist vielfältig und doch muten alle textil (und taktil) an. Pichler arbeitet mit Samt, Seide, Leinen, mit Holz, gealtert über Jahrhunderte, von Wurzeln durchbrochen, in Furnierschichten zerlegt, in Blöckegesägt, beklebt, bedruckt. Schon mit der frühen Arbeit „Bombenteppich“ hat Monika Pichler einen Krater in die Kunstlandschaft geschlagen. Zudem ist sie eine Meisterin des Siebdrucks, den sie mit Techniken des Kolorierens zu stark codierten poetischen Bildern überformt. „Monika Pichlers Bilder rufen Erinnerungen wach;zugleich erleben wir, wie rasant wir uns von ihnenweg- und auf den Tod zubewegen; und doch gelingt esder Künstlerin, uns mit dieser Tatsache zu versöhnen.“ Stella Rollig, 2014 Monika Pichler wurde 1961 in Hallein, Österreich geboren. Ihre Urgroßmutter Elisa Gimpl, die schon vor ihrer Geburtstarb, war Leichenbestatterin in Oberalm. Nach dem Kunststudium begann Monika Pichler an der Kunstuniversität Linz zu lehren und konzentrierte sich in ihren Arbeiten auf Fotografie und Serigrafie. Mehrmonatige Parisaufenthalte prägendie Arbeiten der letzten Jahre.