zum Inhalt
INFORMATION

Im Roboterlabor der ungewönlichen Denkansätze

Johannes Braumann hat die Professur am 1. Februar 2022 am Institut für Raum und Design im Labor für Kreative Robotik aufgenommen.

Wer von Robotern spricht, hat Maschinen und Greifarme vor Augen, die Assistenzarbeiten in Fertigungshallen erledigen. An Kreativität wird man in diesem Zusammenhang kaum denken. Und dennoch ist genau das möglich, wie ein Labor an der Kunstuniversität Linz beweist. Johannes Braumann (36) leitet es, seit Anfang Februar ist er Professor für Creative Robotics am Institut für Raum und Design. Roboter sind für ihn, wie er sagt, eine Schnittstelle der digitalen und der analogen Welt. Was machen Braumann und sein Team im Roboterlabor? Der Forschungsschwerpunkt liegt in der Mensch-Maschine-Zusammenarbeit, die Forscher*innen entwickeln Möglichkeiten, wie man Roboter intuitiv steuern kann, sie haben ein Auge auf neue Technologien aus den Bereichen Virtual und Augmented Realilty. Sie suchen für existierende Robotik-Lösungen neue Anwendungen. Der Phantasie sind dabei wenig Grenzen gesetzt. Ein Greifarm könnte schließlich auch Kunst schaffen, wenn er entsprechend programmiert wird.

Das Labor Creative Robotics ist ein Kooperationsprojekt der Kunstuniversität Linz mit dem Ars Electronica Center, der KUKA Roboter CEE GmbH, der Johannes Kepler Universität, Bernstein Innovation sowie der Association for Robots in Architecture. Hier ist Interdisziplinarität nicht bloß ein Schlagwort, durch das Zusammenwirken von Kreativen, Entwicklern und Industrie findet vor Ort ein Austausch statt, für den man unter anderen Voraussetzungen wohl eigene Transfer-Zentren schaffen müsste. Die Projekte des Labors zeigen , dass der Fantasie in den Robotik Anwendungen kaum Grenzen gesetzt sind. „Print a Drink“ vereint Methoden aus Robotik, Life Science und Design, um ein neues Feld des 3D-Drucks zu erschließen. Verwendet wird ein Industrieroboter, um Mikroliter-Tropfen Flüssigkeit in ein Cocktailglas zu spritzen. Das Labor arbeitete außerdem mit der Sattlerei Niedersüß, ergänzt also durch Roboterlösungen das traditionelle Handwerk und konnte es damit auch verfeinern. Recht populär wurde ein Roboterhund namens Spot, der im Labor fertiggestellt wurde, und am Linzer Eiszauber kürzlich zu Wolfgang Ambros „Die Blume aus dem Gemeindebau“ tanzte.

Kreativ, das ist eben, wie Braumann sagt, „um die Ecke denken, neue Lösungen finden. Und das kann man eben auch mit Robotern." Rektorin Brigitte Hütter gratuliert zur unbefristeten Professur. „Damit gelingt es, die hervorragende Arbeit der vergangenen Jahre langfristig weiterzuführen."

Univ.-Prof. Johannes Braumann

© Stadt Linz Dworschak