Davide Bevilacqua
Art for Robots (In the Lion's Den), 2017, Kuratorische Intervention, Audio-Guide
Ursuppe, 2013-17, mit Alberto Boem, Soundperformance
„Dem Auge wird das Exklusivrecht, das ihm die moderne Galerie zuspricht, entzogen“
(Jean-Francois Lyotard, 1985) (aus: Antonia Wunderlich, Der Philosoph im Museum.
Die Ausstellung „Les Immatériaux“ von Jean-Francois Lyotard, Bielefeld 2008.)
Der als Künstler und Kurator tätige Davide Bevilacqua wurde aufgrund seiner theoretischen Masterarbeit The Exhibition as Interface. A metaphor for understanding how art shows show art eingeladen, das Ausstellungsformat BestOff zu reflektieren. Außerdem entwickelte er mit Alberto Boem die Soundperformance Ursuppe, die über die Struktur des Algenprodukts Agar und analogen Oszillatoren einen Rückkopplungsprozess akustisch erfahrbar macht.
Davide Bevilacqua arbeitet an der Schnittstelle zwischen Medien und Bildender Kunst und interessiert sich für ihre gemeinsamen Wurzeln und die Ausdifferenzierung zu parallelen, heute immer noch wenig korrespondierenden Systemen. Für die Leistungsschau der Kunstuniversit.t entwickelt Davide Bevilacqua als kuratorische Intervention einen Audioguide. „Die ausgestellten Arbeiten werden mit einem ironischen Blick erfasst, der die maschinistischen Eigenschaften von jedem Kunstwerk herausstreicht.“ Auf einer Metaebene werden nicht nur einzelne Arbeiten, sondern auch Zusammenhänge in der Ausstellung und die Vermittlung der Werke selbst zum Thema gemacht. Seiner Arbeitsweise entsprechend, überschreitet und verwischt er die Grenzen zwischen Kunstwerk, Display und Interface. Seine Arbeiten werden oft selbst zu einer Art Interface, zu einer Schnittstelle, die offene Lücken bespielt und hinterfragt. (Davide Bevilacqua & Genoveva Rückert)